BBE-Fachtagung `Engagement und Erwerbsarbeit´

NRW

Aktuelle Enwticklungen auf dem Prüfstand

Laut einschlägiger Definitionen ist Engagement freiwillig, gemeinwohlbezogen und unentgeltlich. Die Fachdebatten der Engagementförderung betonen daher auch den „Eigensinn" des Engagements. Dieser Eigensinn des Engagements drückt sich beispielsweise in der freien Wahl der Aufgabenstellungen und in einer Beteiligung der Engagierten an den Entscheidungen aus, die ihr Aufgabenfeld betreffen. Er schließt Anerkennung, Kompetenzgewinn, Netzwerkkontakte und die Bildung von Sozialkapital ein, beinhaltet jedoch keine materiellen Gewinnerwartungen.Könnte jedoch eine immer stärkere Praxis materieller Anreize eine Verschiebung im Eigensinn des bürgerschaftlichen Engagements zur Folge haben? Wird sich die Engagementförderdebatte der Frage nach einer ökonomischen Übersetzung der im Engagement erbrachten Leistungen auf Dauer entziehen können? Besteht die Gefahr, dass eine Aufgabe des Kriteriums der Unentgeltlichkeit des Engagements in größeren Bereichen des Engagements die Grenzen verwischt und zu einem anwachsenden Niedriglohnbereich beiträgt? Sollen engere Kooperationen der Engagementförderung mit der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik aufgebaut werden und wie sollten diese dann aussehen? Diese Fragen stehen im Zentrum der Diskussionen.Die Fachtagung am 8. und 9. November 2007 in Berlin möchte Unterschiede, Übergänge und Grauzonen im Verhältnis von bürgerschaftlichem Engagement und Erwerbsarbeit ausloten. Zu den zentralen Themen, die es zu erörtern gilt, gehören die Grenzen einer Monetarisierung des Engagements, Gestaltungsbedarfe im Überlappungsfeld von Engagementförderung, Beschäftigungsförderung und Arbeitsmarktpolitik, die produktive Entwicklung des Verhältnisses von Hauptamt und Ehrenamt sowie die Chancen und Grenzen eines Diskurses der „Tätigkeitsgesellschaft".Veranstalter ist das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement. Die Tagung findet in der Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen in Berlin statt und wird gefördert durch das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration NRW, die Hans-Böckler-Stiftung und den Arbeitskreis „Bürgergesellschaft und aktivierender Staat" der Friedrich-Ebert-Stiftung.Anmeldeschluss ist der 3.11.2007. Die Anmeldung ist über die Homepage www.b-b-e.de/fachveranstaltungen.html möglich. Die Teilnahmegebühr beträgt 30,- € (ermäßigt 15,- € für Studierende und Erwerbslose).